Oft heit es, aus dem Perfektionismus Nietzsches folge eine Extremform des moralischen wie auch des politischen Elitismus, whrend sich aus dem Perspektivismus eine nicht minder extreme Form des erkenntnistheoretischen oder metaphysischen Relativismus ergeben soll. Conant weist alle Lesarten zurck, die verkennen, in welchem Mae sich gerade die stimmigsten Gedanken Nietzsches einer grndlichen Kritik ebendieser philosophischen Anschauungen verdanken. Im ersten Teil des Buchs legt er dar, dass Nietzsches ganz spezifische Spielart des Perfektionismus vor allem deshalb missverstanden worden ist, weil man die besondere philosophische Bedeutung, die er dem exemplarischen Charakter des Lebens und der Werke herausragender Menschen beigemessen hat, nicht erkannte. Im zweiten Teil des Buchs zeigt Conant, dass Nietzsches Perspektivismus hauptschlich deshalb fehlgedeutet worden ist, weil man nicht gesehen hat, in welch erstaunlichem Mae sich sein eigener Umgang mit dem Begriff der Perspektive im Laufe seines philosophischen Werdegangs wandelt. |