Wir knnen nicht alle in den Stdten leben. Die zentralen Orte in Schleswig-Holstein und ihre Einzugsbereiche sind zunehmend von Einwohnerzuwachs betroffen, whrend das Umland (noch) Bevlkerungsrckgang zu verzeichnen hat. Abwanderungsbewegungen aus den lndlichen Rumen haben bereits heute teilweise dramatische Folgen, die sich in Leerstnden oder einem Mangel an infrastruktureller Versorgung zeigen. Es gilt, diesen Tendenzen, auch durch bauliche Aktivitten ausgleichend zu begegnen, um die vorhandenen Qualitten hervorzuheben und zu strken. Die Wachstumsmglichkeit der Stdte auch wenn es sich um die hippen Schwarmstdte handelt sind begrenzt. Nachverdichtung, Zubau und stdtebauliche Erweiterungen sind mglich, aber perspektivisch auch endlich. Es scheint einen wahrnehmbaren Gegensatz zwischen einem Leben in der Stadt urbaner Lebensstil und dem idyllischen Leben auf dem Lande zu geben, als wren mit diesen beiden Gegenstzen die Mglichkeiten des Lebens und Wohnens in Deutschland schon endgltig beschrieben.Tatschlich stellt sich die Siedlungsentwicklung in Deutschland sehr viel differenzierter dar. Unser Land ist nicht nur von Stdten und lndlichem Raum geprgt, sondern vielmehr von bergangsrumen mit ganz starken Verflechtungen und Verknpfungen zwischen lndlichen Rumen, kleineren Gemeinden, Klein- und Mittelstdten sowie Umland und groen Stdten. Diese Verknpfungen und Verflechtungen gilt es auszubauen, die Potenziale der unterschiedlichen Rume hervorzuheben und zu gegenseitigem Nutzen zu optimieren. Wohnen, Leben und Arbeiten muss in allen Regionen langfristig mglich sein groe und kleine Stdte, Land und Umland mssen sich mit ihren Potenzialen ergnzen und gegenseitig strken. Das 673. Schleswig-Holsteinische Baugesprch Bauen im Umland hat sich dem Blick auf die bauliche Entwicklung auerhalb der greren Stdte gewidmet. Gute Beispiele fr das Ansteuern gegen Problem-Entwicklungen. Der Donut-Effekt , bei dem wachsende Einfamilienhausgebiete und Handelsstandorte an Ortsrndern in krassem Gegensatz zum Leerstand im eigentlichen Ortskern stehen, wurde aufgezeigt und soll in dieser Publikation beispielhaft dokumentiert werden. Dieser Donut-Effekt gefhrdet die Funktionsfhigkeit der kleineren Stdte und Gemeinden, aber: Es gibt berzeugende Manahmen dagegen! Energiewende, demografischer Wandel, bezahlbarer Wohnraum. Herausforderungen - aber auch Chancen - fr alle Regionen und alle greren und kleineren Kommunen. Um die Wohn- und Lebensqualitt fr Menschen jeden Alters zu sichern, Wohnen und Arbeiten sinnvoll zu vernetzen und die Energieversorgung langfristig zu sichern, lassen sich teils noch junge technische, logistische und bauliche Mglichkeiten nutzen. Die von der Landesregierung beauftragte Wohnungsmarktprognose bis 2030 zeigt die Notwendigkeit fr die Erarbeitung von Wohnungsmarktkonzepten, die speziell im lndlichen Raum funktionieren. Wie knnen technische Neuentwicklungen eingesetzt werden, welche Wohnformen und Projekte vernetzen die Bewohner in derartiger Weise, dass auch in Zukunft von klein auf bis ins hohe Alter das Leben im ganzen Land und allen Siedlungsrumen von hoher Lebensqualitt gekennzeichnet ist und die Versorgung bedarfsgerecht umgesetzt wird? Neben verschiedenen Initiativen und Konzepten im lndlichen Raum stellen wir Stadt- und Ortsentwicklungsprojekte vor, die modellhaft und zukunftsweisend Mglichkeiten und Notwendigkeiten der Vernetzung aufzeigen. Dazu gehren auch Modellvorhaben der Energieversorgung und -speicherung, die bereits jetzt nachhaltige und funktionsfhige Lsungen fr eine wirkliche Wrmewende mit der erwnschten Sektorenkopplung aufzeigen. |